Ich bin sehr ernst. Ich bin so ernst, dass ich es nicht schaffe, meine Mundwinkel zum Essen auseinanderzubringen. Das behindert mich beim Essen. Diese Behinderung beim Essen wiederrum behindert mich beim Leben. Das ist weniger witzig als es jetzt nicht klingt. Wobei ich sowieso nicht weiß was witzig ist, wie es sich anfühlt oder wieviel man dafür bezahlen muss, ich kann ja auch nicht lachen, zum Lachen braucht man ebenfalls eine Bewegung der Mundwinkel, wenn nicht des ganzen Mundes, und der ist, wie eingangs erwähnt, ja unfähig dieser Bewegung nachzugehen. Nun sterbe ich also vor mich hin, aber durch meine perfekt ausgeprägte Ernsthaftigkeit schaffe ich es natürlich, diesen Umstand zu akzeptieren und das Schlechteste draus zu machen. Ich hoffe innerlich nur, dass meine Beerdigung eine ernste Angelegenheit wird, aber ohne Bekannte, Familie oder Freunde, die man ohne ein Lachen beziehungsweise ohne Reden so unglaublich schwer gewinnt, von der Familie abgesehen, die hat man ja schon gewonnen, also ich verlor sie zwar recht schnell, aber seis drum, so weiß ich, dass meine Beerdigung ernst wird, ist und bleibt.
Da freue ich mich (natürlich nur innerlich), lehne mich in meiner Wiege zurück und schaue zufrieden hoch zu meinem Mobile.
PZ '10
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