If I'd be a moth, music would be my light. If I'd be a bee, words would be my honey.

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Perishableness of Life

Thoughts

Es ist die einfache Schönheit des Seins, die das Leben komplettiert.

Es gibt Momente, in denen man trohnen muss.

Wer auf dem hohen Ross sitzt, kann weiter spucken.

Träume sind die Kondensation der Fantasie.

Die Substanz des Seins manifestiert sich in der Dichte des Erlebten.

© PZ '13

Sonntag, 30. September 2012



Die Geschichte des Richard Muzielsky
Initiator: Dustin Janko 


I. Der Mensch

Richard ist mein Nachbar. Er hat mir oft in schweren Zeiten mit kleinen Gesten geholfen. Wir haben oft zusammen gesessen, geredet, Bier getrunken und Boxen geguckt und er hat mir, wenn ich kein Geld mehr hatte, von seinem knappen Einkommen sogar manchmal Zigaretten gekauft. Wir haben viel gelacht. Richard machte meine dunklen Stunden heller.

II. Die Vergangenheit

Dort geboren am 20.10.1960, kam Richard als politischer Flüchtling 1985 aus Polen nach Hamburg. Er hatte dort in einem Gefängnis 8 Jahre lang als Wärter gearbeitet und musste vor dem kommunistischen Regime fliehen, als er diesen Dienst quittierte.
Richard ist Handwerker und fand in einem wohlhabenden Kunden bald einen guten Freund. Dieser besorgte ihm eine Wohnung, ein altes Auto und gab ihm einen festen Job bei sich. Sie haben viel gelacht. Er machte Richards dunkle Stunden heller.

III. Die Gegenwart

Seit einem Jahr hat der ehemalige Freund Richards einen Sinneswandel durchmacht. So muss er nun für den gleichen Mietpreis in einer wesentlich kleineren Kellerwohnung mit nur 2 Fenstern leben. Sein Stundenlohn wurde von 13€ auf 11€ runtergesetzt, die Baumaterialien für den Kellerausbau wurden ihm nicht erstattet.
Richard ist Handwerker, kein Buchmacher. Er hatte niemals damit gerechnet, von seinem einstigen Freund beschissen zu werden.
Als ich Richard heute im Innenhof sah und dieses Foto von ihm machte, erzählte er mir davon, dass er morgen vor die Tür gesetzt wird. Wir haben nicht gelacht. Richards alter Freund machte unsere hellen Stunden dunkler.

IV. Das Schicksal

Richard wird die Wohnung unterm Arsch weggekündigt.
Er hat einen Mietvertrag, jedoch keine Kraft für so einen Streit, noch das Geld für einen Anwalt.
Er schmeißt seine Herzmedikamente in die Mülltonne.
Er glaubt, dass er bald sterben wird, etwas anderes will er so hintergangen auch gar nicht.
Das kann nicht das Ende sein. Richard braucht jetzt einen neuen Job.
Er ist Handwerker. Handwerker werden immer gebraucht.
Er braucht den Beweis, noch ein Leben zu haben.
Ich will wieder mit ihm lachen. Machen wir Richards dunkle Stunden heller.