Der Mensch. Das Säugetier mit Strom.
Wenn voll Einsamkeit das Herz,
wenn voll Bitterkeit der Schmerz,
wenn trotz Linderung kein Heil
und trotz Verzweiflung kein Schrei,
Dann ist Tod, was Tod immer war, das Ende dessen, was Gott gebar.
Allgemeine Einschätzung der Situation.
Bleibt denn den Mutlosen unter den sich Aufgebenden nichts als Ungewissheit ob ihres Verbleibs in diesem kalten Egoversum?
Was hat der Begriff "Gesellschaft" in einer ungeselligen Zeit wie der unseren verloren, als ehemalige Standarte des Fortschritts gegründet und sich selber verspeisend gen Abgrund schauend.
Von Grüblern und Denkern erschaffen, zerstören nun belanglose Subjekte Jahrtausende menschlichen Fortschrittes durch Stumpfsinn und rastlose Unbefriedigung profansten Ursprungs, wie etwa dem tatenlosen Zusehen bei keimender Gewalt und der Hinnahme einer Jugend, die einem denkenden Volk unwürdig anmutet.
Der Mensch als soziales Lebewesen hat einer Transformation stattgegeben, die nichts im Fort-, aber im Rückschritt ändert, bis hin zu einem abscheulichen Wesen ohne Ziel, ohne Drang, ohne Nutzen.
Was vergöttern wir nicht, ist die Frage des jetzigen Zeitalters und die Antwort darauf so trivial und unbeantwortbar wie der Sinn des Lebens selbst.
In seiner Entwicklung zum komplett von der Umwelt und den Konsequenzen seines Wütens autarken Wesen ist es dem Menschen abhanden gekommen, wie er sich selber weiterentwickeln kann. Ein zu starker Autarkismus ist im Umkehrschluss nur wieder eine Rückbildung in einen selbst erschaffenen Uterus. Welcher Mensch kann heute noch das Überleben meistern ohne all seine Erfindungen, die ohne Frage bis zu einem gewissen Punkt das Menschliche bewahrten, jedoch immer weiter dazu führten, dass ein tatsächlicher Autarkismus durch eine neue Abhängigkeit von eben jenen Errungenschaften abgelöst wurde.
Das Streben nach Vervollständigung und Kontrolle in höchsten Maßen ist die Achillesverse der Zivilisation geworden, einem zu sensiblen Punkt, der durch kleinste Abweichungen vom als normal Vorausgesetzten so verletzbar ist, dass der Mensch sich ernsthaft nach dem autark sein seiner Selbst befragen sollte.
Das normale Individuum ist ohne seine Computer, seine Navis, seine Wettervorhersagen, sein fließendes Wasser, etc. zu nichts zu gebrauchen.
In früheren Zeiten war es ein Teil des Menschseins, für sein Überleben verantwortlich zu sein. In heutigen Zeiten ist es Teil des Menschseins, für sein Überleben auf andere angewiesen zu sein, die größtenteils nicht einmal menschlicher, sondern elektronischer Natur sind.
Und genau hier setzt das Generationsproblem ein, da in einer Zeit des selber nicht mehr vollständig verantwortlich Seins auch viel rapider das anwächst, was den Menschen in Urzeiten zur dominanten Spezies machte: Gewalt.
Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Jugendgewalt ein kleiner bis nicht existenter Faktor des Zusammenlebens. Heute ist dieser Faktor ein Titelseiten füllendes Phänomen, welches außer Kontrolle zu geraten droht, wenn es das nicht schon ist.
Denn wenn Gewalt und nicht bestehender Überlebenskampf aufeinandertreffen, sich mit dem neurologischen Drang zur Beschäftigung addieren und mit dem denkerischen Auseinandersetzen seiner Umwelt subtrahieren, erhält man eine brodelnde Mischung aus archaischem Egoismus ("Macho"-Mentalität) und abgestumpfter Gewaltbereitschaft, durch massenmediale Verdummung nur noch geschürt.
Schaut man sich einmal an, womit unsere Jugend aufwächst, kann man sehr einfach die Grundprinzipien Sex, Gewalt (vor allem das Recht des Stärkeren), Streben nach Ruhm und Geld, sowie der implizierten Annahme, dass alles am Ende gut werden wird (Happy End), erkennen.
Die Selbstständigkeit wird geradezu aberzogen. Alles ist in den Augen der Kinder vorbestimmt. Die Gutaussehenden werden Model oder Schauspieler, die Hässlichen haben keine Perspektive, von den Dicken ganz zu schweigen und Behinderte sind die neuen Aussätzigen. Wohin trudelt da der Blickwinkel der Folgegenerationen? Eine blonde Welt wurde schon einmal angedacht, ich hätte erwartet, dass das soziale Säugetier Mensch mit seinen gottgleichen Fähigkeiten und seinem ach so besonderen Intellekt längst von der polemischen Schiene gesprungen wäre und sich nicht vor den Zug des Profanen schmeißt wie egoistische Torhüter.
Die Prämisse Geld gleich Leben ist längst als das reale Procedere anerkannt. Als Vorbilder gelten immer die Schönen und Reichen.
Das Verkommene wird zum Reizvollen, das Vollkommene zur Nichtigkeit.
Wohin ist sie, die illuminierende Auswirkung der Aufklärung, die den Menschen in seinem autarken Sein wurzeln ließ?
Was, wenn nicht die vollständige Ablösung der Ideologie kann das Fass vor dem Überlaufen bewahren?
Ideologie ist für mich nur das Nomen zum Handeln von Idioten. Eine wage Beschreibung dessen, was normal wird. Wenn schon eine globale Gemeinschaft nicht im Stande ist, unsere Welt zu schützen, wer dann?
Es ist wie es ist und es ist scheiße!
Es gibt nur wenige Szenarien die dazu führen werden, dass tatsächlich ernst gemeinte Änderungen eintreten, also nicht die wahlentscheidenden Versprechen von Änderungen, sondern reale. Doch sind diese in einer so fernen Zukunft zu erwarten, dass ich kaum glaube, dass unsere Rasse sie tatsächlich erreicht. Außerdem stecken wir so tief in dem Sumpf, dass diese Szenarien wohl einen Atomkrieg und eine Rückbildung zum Homo erectus brauchen. Es ist verdammt schlecht bestellt um die Folgegenerationen und das liegt an dem Prozess der Politik des letzten Jahrhunderts.
Als angebrachte Veranschaulichung dient das Verhalten von Süchtigen. Es ist subtil immer so lange ok sich zu schädigen, wie man es sich leisten kann, ohne auf andere Dinge verzichten zu müssen. Will heißen, solange ich genug Geld habe, rauche ich. Sobald das Geld knapp wird, rede ich mir ein, mich in Reduzierung zu üben und um das auch einzuhalten, da mein Geist weiß, dass das eine gute Sache ist, erzähle ich meiner Umwelt "Ich höre auf!" (Wahlversprechen, umgebrochen auf eine kleine Ebene). Dies zieht erst einmal positive Reaktionen mit sich, eine Sucht aufzugeben heißt Eigeninitiative, Einsatz, Reflexion seiner Fehler, etc. (Profilerschaffung/Wählerstimmen). Nun hat man aber auch eine Erwartungshaltung aufgebaut seitens derer, denen man dieses Versprechen gemacht hat (Wähler). Dies baut einen Druck auf, da Scheitern nunmal schlecht zu verkaufen und noch schlechter zu vertreten ist. Da ich als Süchtiger aber süchtig danach bin, wessen ich vollmundig abgeschworen habe, werde ich es anfangs schwer haben, dieses Versprechen zu halten (Realpolitik). Da nun aber die Last meines Versprechens, als positiv aufwertender Faktor meines Profils, auf mir liegt, kann ich es mir nicht leisten, öffentlich dagegen zu verstoßen, da das Empörung, Unverständnis und Abneigung hervorruft. Also ist die einzige Möglichkeit, meiner Sucht zu frönen ohne dies publik zu machen, Heimlichtuerei. Da wird im stillen Kämmerchen gequalmt bis zum Anschlag (Realpolitik, die Zweite). Also habe ich es so geschafft, ein positives Profil mit einem gebrochenen Versprechen aufrecht zu halten und zwar solange, bis mir jemand auf die Schliche kommt. Und je öfter ich dieses ganze Procedere veranstalte, umso perfider und gerissener werden meine Vertuschungsmethoden doch gleichzeitig gerate ich immer tiefer in den Strudel meiner eigenen Lüge.
Dies hochgerechnet auf über 60 Jahre Politik ergibt einen verdammt tiefen Sumpf und eine Perfidität, die unfassbar ist. Und da in dem Gleichnis nur eine Person vorkommt, die immer wieder neu auf dem Boden der Lüge baut ist es erkenntlich was passiert, wenn Generationen von Politikern immer wieder und wieder auf demselben Boden wirtschaften: Ein Konstrukt mit einer hohen Instabilität, die von Tag zu Tag schlimmer wird und welches eines Tages zusammenbrechen MUSS. Heutzutage wird mit virtuellem Geld gehandelt und horrende Summen, die nicht real-existent sind (!), sind entscheidend für das Überleben kompletter Länder. Da wäre nicht mal der gerissenste Wirtschaftsautor drauf gekommen. Ich hoffe dies macht klar, worauf ich hinaus will...
Wozu züchtet der nanominimale Prozentsatz derer, die wissen wie schlecht es um uns steht denn seit Jahren dumme, folgsame, konsumierende Marionetten heran? Selbst Wirtschaftsexperten und Politikwissenschaftler sagen, dass es einen Grund für die stetig fortgeführte Volksverdümmung geben muss. Welche ehrliche und dem Volk verpflichtete Regierung zieht denn Nutzen aus dem Dahinvegetieren eben diesem? Warum ist es denn soweit gekommen, dass es so viele Etats gibt für jede Art von Quatsch aber keiner mal eingeschritten ist als eines Tages zu Gunsten von Polizeiorchestern Bildungsgelder gestrichen wurden?? Um mit den Worten meiner Altersklasse zu agieren, WTF?! Da ist was schief gelaufen. Und zwar gezielt, gelenkt und mit guten Gründen aus Sicht der Initiatoren. Dummheit mag zwar nicht vor Torheit schützen, vor unangenehmen Fragen schützt sie allerdings exzellent.
Für eine Handvoll Subventionen...
Da niemand in den Chefetagen unserer Welt mental damit zurechtkommt, dass man es jetzt sogar ohne Weltkrieg geschafft hat, in eine Depression zu rutschen, wurden die wundervoll spartanischen Rettungsschirme eingeführt. Man gibt einem Land, dass sich durch Handeln mit nicht-realem Geld in die Scheiße geritten hat nicht-reales Geld, um die Währungszone, die durch das Handeln mit nicht-realem Geld gerade mit voller Geschwindigkeit abstürzt, aufrecht zu erhalten. Grandios! Die Politik hat sich von dem ehemals zukunftsorientierten, -planerischen und visionären Konstrukt des Organisierens zu einem situativ mal hier, mal da abänderbaren, verschleiernden und milliardenschwere Pflaster verteilenden Narrenzirkus entwickelt, der dem Turmbau zu Babel irritierend nahe kommt. Man weiß, dass noch ein Stockwerk eigentlich unmöglich realisierbar ist, doch da man es nicht hinkriegt, das geplante Dach auf diese Höhe zu bekommen, muss man versuchen, das Innere durch einen weiteren Aufbau vor den Witterungen in dieser luftigen Höhe zu bewahren, was in einem Teufelskreis ausartet. Innen tropft und zieht es und der Komfort relativiert sich immer weiter gegen Null bis der ganze Mangelbau dann eines Tages zusammenbricht und die Einwohner unter seiner Last atomisiert.
Die Prognose fällt drastisch aus, die Realität, die sie nach sich zieht, ist nunmal so. Das stille Kämmerchen ist verrauchter denn je. Und das Furchtbarste ist, dass sich die ganze finanzpolitisch verkorkste zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts in einer immens gesteigerten Geschwindigkeit in anderen Teilen der Welt wiederholt. Die durch die westliche Ölgier unterhaltenden Länder wie Saudi Arabien haben den Aufstieg und Abstieg bereits in weniger als der Hälfte der Zeit vollzogen, die ihre Geldgeber dazu brauchten. Die Schnelligkeit des Scheiterns ist gewaltig. Und auch hier ist nur die pure Naivität des Atmers Schuld daran, dass es soweit kam. Als der Anzug tragende Amerikaner mit seinem Geländewagen angefahren kam und Unsummen für dieses schwarze, stinkende Zeug bot, hatten die seit jeher reichen und verwöhnten Scheichs sofort Blut geleckt. Sie wollten jetzt auch so sein wie er. In knapp 30 Jahren bauten sie Skihallen in der Wüste, prunkvolle, Glassfassaden-geschmückte Städte, bewässerten das Küstenumland und bauten Inseln in Palmenform, einfach weil. Dass sie damit den unendlich alten Zyklus ihres natürlichen Umfeldes zerstörten und von da an auf das Geld der Welt angewiesen waren, schien ihnen anfangs nicht klar zu sein. Sie waren die wohl verwöhntesten Idioten der Erde. Denn sobald dieser Kreis von Öl verkaufen und Geld kriegen stoppt, stehen sie in ihren Wüstenoasen, das Wasser wird wegen des fehlenden Geldes nicht mehr dorthin gepumpt, alles verdorrt und stirbt und was bleibt ist eine Kultur, die geblendet vor den Ruinen ihrer Raffgier steht. Und dann? Dann müssen entweder die Ersparnisse der Königsfamilien fair an das Volk verteilt werden (da merken wir schon selber was, ne) oder die Staatengemeinschaft hat nach dem Europäer und seinem gescheiterten Willen nach finanzieller Autarkie einen weiteren Bittsteller, Dubai ist schon am Straucheln und das ganze Elend geht wieder los. Doch wenn es soweit ist, haben wir vielleicht Glück und China kauft das Land als erweiterte wirtschaftliche Nutzfläche auf, schließt mit den afrikanischen Diktatoren einen Pakt um die Trinkwasservorhaben, da man ja nun Nachbarland ist, überfällt mit der dann fast 4 Milliarden Menschen fassenden Kapazität an Arbeitern und Soldaten Europa und bombt zur Not Amerika nuklear kaputt, da man diesen Teil der Welt dann eh nur noch als riesige Goldmine in Südamerika nutzen kann und alles andere ja schon im eigenen Gigastaatenbund hat. So verschiebt man dann auch den unausweichlichen Weltkrieg um Wasser um einige Dekaden, also aus Sicht des Chinesen ein sich auszahlender Plan.
Die Zukunft. Eine sich erfüllende Dystopie.
Ohne großes Wissen und nur mit einfachem Aneinanderkoppeln von Zusammenhängen kann man sich ausmalen, wie schlecht die Zukunft aussieht. Es wird kein großer Retter kommen, kein Gold im Weltall gefunden werden und auch auf die Hilfe von Außerirdischen müssen wir wohl verzichten, ich würde als hoch entwickelte Rasse den Menschen laut lachend dem Untergang überlassen und mich solange hinter meinem Holoschild verstecken. Wer es derart verkackt, der darf sich wirklich nicht wundern, wenn keiner mehr Lust hat, ihm aus der Misere zu helfen. Wenn Entwicklung so falsch angegangen wird und anstatt einer kontinuierlichen und Schritt für Schritt getesteten und bewerteten eine rapide und wetteifernde stattfindet, ist es klar, dass der Anteil derer, die wirklich Ahnung und Durchblick haben abnimmt und der derer, die sich auf ein paar wenige verlassen, zunimmt. Es ist seit jeher bekannt, dass die, die die Macht haben, sie ausnutzen. Und wenn immer weniger Politiker und Konzernchefs wirklich das Sagen haben, gleichzeitig ihre Entscheidungen aber immer mehr Menschen betreffen, maximiert sich dieser Fakt und wir erleben dessen Auswirkungen, ob wir es zugeben wollen oder nicht.
"Geist, lasse dem Treiben um dich seine Idiotie, es braucht sie, um sie auszuhalten."
Der Mensch. Das Säugetier mit Strom. Ein Manifest zur Idiotie des Atmers. Von Philipp Zumhasch.
PZ'11
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